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Feng Shui im Wohnraum

Den Durchblick behalten – Fenster und Energie nach Feng Shui

„Kennst Du eigentlich Feng Shui?“, fragte mich vor einiger Zeit eine Freundin und ich antwortete: „Nee, aber klingt lecker, gibst Du mir das Rezept?“ – Das war natürlich ein Scherz. Denn was klingt wie ein Gericht auf der Karte beim Chinamann um die Ecke, ist in Wahrheit die Lehre vom Wohnen in Harmonie und perfektem Energiefluss.

Energiefluß und Fenster im Feng Shui (Foto: Olu Eletu, Unsplash.com)
Energiefluß und Fenster im Feng Shui (Foto: Olu Eletu, Unsplash.com)

Die chinesische Einrichtungslehre hat dabei so einige Regeln, die es zu beachten gilt, damit die Energie optimal verteilt wird. Dabei muss man seine Wohnung nicht gleich im fernöstlichen Stil einrichten, das Tolle an Feng Shui ist nämlich, dass es sich mit jedem Einrichtungsstil verträgt, völlig egal, ob Gelsenkirchener Barock oder minimalistische Moderne.

Voll gute Vibes

Zentraler Aspekt beim Feng Shui ist das Chi, die Lebensenergie. Diese soll in Schwung gehalten werden und so für eine positive Atmosphäre sorgen. Hierbei sind auch die Fenster ein wichtiger Bestandteil. Sie gelten als Augen des Hauses und sind ausschlaggebend für einen guten Fluss des Chi. Ich bin ja eigentlich eher ein Fensterputz-Muffel. Allerdings muss ich doch zugeben, dass ich mich wohler fühle, seit ich die Fenster sauber halte. Denn durch Fenster kann das Chi eintreten und auch wieder heraus fließen, wenn es verbraucht ist.

Das alles ist weniger esoterisch als es im ersten Moment klingt. Denn schließlich kommt durchs Fenster auch Licht und das ist nicht einfach Helligkeit, es ist auch Strahlung, die gewisse Schwingungen mit sich bringt. Und das wirkt sich auf das Innenleben des Wohnbereichs aus. Als Erstes habe ich meine Fensterbänke aufgeräumt. Beim Feng Shui sollte Ordnung herrschen. Alles Überflüssige, das herum liegt, stört den Fluss des Chi.

Aber es kann auch zu schnell fließen: In den Niederlanden ist es beispielsweise üblich, dass man einmal durch das ganze Haus gucken kann. Feng-Shui-mäßig eigentlich ganz ungünstig, denn wenn sich zwei Fenster genau gegenüber liegen, fließt die Lebensenergie einfach so wieder heraus und kann gar nicht richtig wirken. Aber keine Sorge, auch die Holländer können durch entsprechende Fenster-Deko dafür sorgen, dass sich das Chi nicht auf die Schnelle verkrümelt.

Fenster sind oft zu klein, aber zu große Fenster, so habe ich gelernt, sind auch nicht immer optimal. Und im Bad gibt es oft gar kein Fenster. Die alten Chinesen waren der Ansicht, jeder Raum müsse ein Fenster haben und wenn es keines gab, wurde kurzerhand eines aufgemalt.

Die richtige Augenpflege

Auch die Proportionen der Fenster haben im Feng Shui eine besondere Bedeutung. So wirken hohe, rechteckige Fenster belebend. Wenn sie breit und rechteckig sind, dann strahlen sie Stabilität und Behaglichkeit aus. Besonders harmonisch sind runde oder quadratische Fenster. Allerdings gilt das alles nur, wenn die Fenster richtig platziert sind. Denn wenn sie in einer Ecke liegen, dann gerät das gesamte Gleichgewicht aus dem Konzept.

Eigentlich ist es wie beim Gesicht: Die Augen sollten gepflegt und optimal behandelt werden. Entweder durch schöne Kosmetik oder bei Sehstörungen durch eine Brille. So ist es auch beim Feng Shui, wo ja die Fenster die Augen des Hauses sind: Auch sie können mit der richtigen Behandlung und Dekoration für Ausgeglichenheit und Behaglichkeit sorgen. Nachdem ich ein paar kleine Tipps befolgt habe, fühle ich mich auch schon viel wohler in meinen vier Wänden. Und jetzt gibt es erst einmal was vom Chinamann.